Servus Bayern-Fans,

wie angekündigt, möchten wir heute noch einmal ausführlicher zu der gestern verbotenen Choreografie Stellung nehmen. Kurz vor Stadionöffnung wurde uns von der Vereinsführung mitgeteilt, dass die seit Wochen geplante und bereits fertig vorbereitete Choreografie aus brandschutztechnischen Gründen nicht durchgeführt werden darf.

Seit Jahren nehmen die Regelungen und Verordnungen in diesem Bereich zu, und die Vorschriften-Spirale dreht sich immer schneller. Was beim einen Spiel noch kein Problem darstellt, wird beim nächsten schon als hohes Sicherheitsrisiko eingestuft. Inzwischen wird aus jedem einzelnen Stück Folie, das für zwei Minuten hochgehalten wird, ein sicherheitsrelevantes Politikum gemacht.

Wir bemühen uns, uns an diese Vorgaben zu halten. Der Club Nr. 12 verwendet beispielsweise seit Jahren für Choreografien – wie vorgeschrieben – Folien der Brandschutzklasse B1. Die für die gestrige Aktion vorbereitete Blockfahne bestand aus zertifiziertem Brandschutzmaterial.

Die Choreo war gebastelt, ins Stadion transportiert und komplett aufgebaut worden. Dabei wurde deutlich, dass sie in einem Teilbereich nicht exakt dem entsprach, was als Plan ursprünglich bei der Brandschutzdirektion angemeldet wurde. Die Folge wäre gewesen, dass während der Choreografie für 1-2 Minuten, Teile von Treppen unter der Blockfahne verlaufen wären. Dies war für den zuständigen Brandschutzbeauftragten nicht akzeptabel. Leider konnte keine für alle Seiten zufriedenstellende Lösung gefunden werden.

Wie es zu dieser Abweichung von der ursprünglichen Planung kam, werden wir intern aufarbeiten.

Wir möchten an dieser Stelle betonen, dass wir die Beachtung der Brandschutzvorgaben in Fußballstadien für ein ernst zu nehmendes Thema erachten. Dies bedeutet für uns nicht nur finanziell einen immens hohen Aufwand für Materialien und Brandschutz-Zertifikate, sondern stellt uns auch vor immer größere Probleme in der Umsetzung der Choreographien. Gleichwohl werden die damit verbunden Umstände, die viele unserer geplanten Aktionen extrem verteuern oder unmöglich machen, von uns akzeptiert.

Kein Verständnis haben wir jedoch dafür, dass die Auslegung nahezu identischer Brandschutzvorgaben innerhalb Deutschlands – und sogar innerhalb Bayerns – zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen kommt. Aus unserer Sicht gibt es für diese Diskrepanz nur zwei denkbare Erklärungen: Die Brandschutzdirektionen an den meisten anderen Bundesligastandorten nehmen ihre Pflicht nicht war – oder in München wird weit über das Ziel hinausgeschossen. Beide Szenarien sind für uns nicht zufriedenstellend.

Mit großem Erstaunen haben wir zu Kenntnis genommen, dass in den Stunden nach der Choreo-Absage, auch von seriösen Medien, ungeprüft Falschmeldungen verbreitet wurden. Demnach wäre die Aktion u.a. von der UEFA verboten worden oder das Verbot Teil eines Anti-Terror-Maßnahmenpakets gewesen.

Wir möchten noch einmal deutlich machen, dass weder die UEFA, noch der FC Bayern für das Verbot verantwortlich waren. Im Gegenteil, hat der Verein wie auch wir vor Ort, lange mit der Brandschutzdirektion gesprochen, um eine Lösung zu finden. Leider vergebens.

Wie es mit unseren Choreographien weiter geht, können wir an dieser Stelle nicht abschließend beantworten. Wir suchen mit allen beteiligten Personen und Institutionen das Gespräch und setzen auf eine zielorientierte Lösungsfindung, damit es in unserem Stadion weiterhin Choreografien geben kann, die unserem Verein, der Stadt und den Fans würdig sind. Wir versprechen Euch, dass wir unsere ganze Kraft und Leidenschaft dafür einsetzen.

Rot-Weiße Grüße,
Club Nr. 12

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