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Gestern haben wir unsere Kritik an der aktuellen Reform näher erläutert, heute wollen wir aufzeigen, dass im Fußball schon viel länger strukturelle Ungerechtigkeit herrscht und woran das liegt.
Der Startpunkt ist sicherlich die Einführung der Champions League zur Saison 1992/1993 (genau genommen wurde bereits im Europapokal der Landesmeister 1991/1992 eine Zwischenrunde mit Gruppenspielen eingeführt), die damit verbundenen Gruppenspiele sorgten für mehr garantierte Einnahmen bei den teilnehmenden Vereinen und ein deutlich besser kalkulierbares Risiko. Die momentane Situation ist also das Resultat einer dreißigjährigen Fehlorientierung im Fußball.
Richtig an Fahrt aufgenommen hat diese Entwicklung dann mit der Änderung der Champions League zur Saison 1997/1998, die es auch Vizemeistern ermöglich hat, am Wettbewerb teilzunehmen. Ab diesem Zeitpunkt wurde aus Attraktivitätsgründen und Gewinnstreben das Teilnehmerfeld immer weiter umgebaut, ab 1999 konnten sich aus einzelnen Verbänden bereits 4 Mannschaften qualifizieren.
Gekoppelt wurde die Verteilung der Startplätze an die bereits erwähnten Länderkoeffizienten. Diese sorgen dafür, dass einige wenige Teams aus großen europäischen Verbänden (Spanien, Italien, England, Deutschland, Frankreich) deutlich regelmäßiger Einnahmen aus dem internationalen Geschäft verzeichnen, sich die Chancen auf Erfolg für Teams aus diesen Ländern erhöhen, was wiederum dafür sorgt, dass weiterhin vermehrt Startplätze für Teams aus diesen Verbänden zur Verfügung stehen. Die Koeffizienten dienen also letzten Endes dazu, das System am Laufen zu halten und sicherzustellen, großen Verbänden und erfolgreichen Teams regelmäßig die Teilnahme und damit höhere Einnahmen zu sichern.
Gleichzeitig müssen selbst die Meister aus kleinen und mittleren Verbänden in die Qualifikation und haben keinen direkten Zugang zum Wettbewerb mehr. Nur 10 von 55 Landesmeistern sind direkt für die Champions League, die Liga der Meister, qualifiziert. Die Ungleichheit und die Abstände zwischen den Verbänden werden dadurch weiter vergrößert.
Darüber gibt es natürlich Ärger und die benachteiligten Verbände fordern immer wieder stärkere Berücksichtigung. Die UEFA hat sich dafür nun in typischer Manier eine Lösung einfallen lassen. Statt Wege zu finden, die Champions League wieder inklusiver zu gestalten, wurde mit der Conference League ein neuer Wettbewerb geschaffen. Der sportliche Wert ist fraglich, aber darum geht es ja nicht. Mehr vermarktbare Spiele bedeuten wieder mehr Einnahmen, und die kleineren Vereine dürfen sich als Globuli über eine Teilnahme am Europapokal freuen, wie sinnlos dieser auch sein mag.
Neben dem dadurch schon vorhandenen Ungleichgewicht zwischen den einzelnen Verbänden, sorgt dieses System auch für ein ebensolches in den nationalen Ligen, was von den Ligen auch in regelmäßigen Abständen kritisiert wird. Die Einnahmen gehen zu großen Teilen an die Teilnehmer der Champions League, die "Solidaritäts"-Abgaben an die nationalen Ligen spotten dieser Bezeichnung. Wie schon erläutert, sind und waren es immer nur zwischen 5% und 4% der Gesamteinnahmen. Das Resultat davon ist große Ungleichheit in den Einnahmen zwischen den Vereinen in den nationalen Ligen, was wiederum die Spannung stark reduziert. Mit unserem eigenen Verein in Deutschland, Juventus in Italien und PSG in Frankreich führt das zu Serienmeistern. Die Ligen verlieren an Attraktivität, das große Geld lässt sich nur international machen, ein Teufelskreis ist entstanden. Richtig absurd wird es dann an der Stelle, an der die führenden Klubs in Deutschland, vorneweg der FC Bayern und Borussia Dortmund sich einer solidarischen Verteilung der nationalen TV-Gelder verweigern, weil sie die möglichen Einbußen, aufgrund der horrenden Summen, die in anderen Ländern verteilt werden, nicht verkraften wollen und damit mahnen den Anschluss im internationalen Geschäft zu verlieren.
Die Verteilung der Einnahmen ist nicht der einzige Faktor, der diese Ungleichheit befeuert. Investoren drängen seit Jahren in den europäischen Fußball und sorgen für ein enormes finanzielles Ungleichgewicht. Über den negativen Einfluss von Investoren wollen wir uns an dieser Stelle gar nicht im Detail auslassen. Festzuhalten ist aber, dass der momentane Stein des Anstoßes, die Super League maßgeblich durch Investoren vorangetrieben wurde. Fußballfremde Investoren, die ein amerikanisches Verständnis von Spitzensport in den europäischen Fußball tragen möchten und einzig und allein an Gewinnmaximierung interessiert sind. Die Stimme der Fans wird von ihnen erst dann berücksichtigt, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist. Gerade die Umkehr der englischen Beteiligten bezüglich der Super League-Pläne hat das deutlich gemacht. Fans (sowie Spieler und Trainer) der ältesten Vereine im Fußball waren überrascht, enttäuscht und wütend über die Pläne, die ihre Eigentümer ohne jegliche Rücksicht aus sie beschlossen haben. Das konnte passieren, da es keinerlei Strukturen gibt, die Beteiligung der Fans ermöglicht. Mitgliederbeteiligung oder gar die deutsche 50+1-Regel sind kein Allheilmittel gegen negative Einflüsse, das zeigen die Beispiele von Real Madrid oder dem FC Barcelona in Spanien oder die Ausnahmen der 50+1-Regel, die u.a. für einen Getränkehersteller in Deutschland gelten. Sie können aber ein Weg sein, um Fehlentwicklungen zu verhindern und den Ausverkauf des Fußballs nicht kommentarlos hinnehmen zu müssen.
Es geht aber nicht darum das Lied von den bösen Investoren zu singen, die den armen Leuten den Fußball gestohlen haben. Das mag im Ergebnis so aussehen, mit Diebstahl hat das aber wenig zu tun. Vereine (& auch viele Fans) haben ihnen den Fußball im Streben nach Erfolg zu Füßen gelegt. Der Traum vom internationalen Erfolg hat viele dazu gebracht, die Augen davor zu verschließen, wer sich da einkauft, die Hauptsache war, es fließt Geld. Zumindest bis irgendwann das böse Erwachen folgt. Das ist auch kein reines Problem der Topklubs in Europa. Bis in die unteren Ligen öffnen sich Vereine, in Deutschland durch Ausgliederung der Profiabteilungen, externen Geldgebern, meistens mit dem Heilsversprechen, dass diese Investoren den Verein zurück in höhere Ligen und näher an bzw. bis ins europäische Geschäft bringen.
Dort greift dann theoretisch ein von vor der UEFA vor 8 Jahren eingeführtes Instrument, das Financial Fairplay (FFP), das dafür sorgen soll, dass die Klubs nur geringfügig mehr ausgeben dürfen, als sie einnehmen. Das Problem ist bloß, die Regelung ist zahnlos. Sie ist zum einen zu umgehen, wie Paris St. Germain mehrmals bewiesen hat, zum anderen ist die UEFA, wer hätte es gedacht, keinen Deut besser als die anderen Beteiligten in diesem Zirkus und will den finanzstarken Investoren nicht schaden. Sie sorgen schließlich für ein besser vermarktbares Produkt oder auch einfach direkt für Einnahmen, wie z.B. Nasser Al-Khelaifi, der Präsident von PSG, der gleichzeitig Vorsitzend von BeIN Sports ist, die wiederum Übertragungsrechte an der Champions League besitzen.
Kommt es dann zu nachweisbaren Verstößen, wird meistens mit sanften Strafen reagiert, um die Geldgeber nicht zu verprellen. Zwar wurden im Rahmen des FFP auch schon namhafte Klubs bestraft, die momentanen Schwergewichte des europäischen Fußballs kamen bisher aber weitgehend ungeschoren davon. Wir lassen das einfach mal so stehen.
Die horrenden Summen führen zu einem Wettrüsten bei Transfersummen und Gehältern (und damit einhergehend Beraterhonoraren). Die Spieler werden zu modernen Gladiatoren, die Ausgaben der Vereine für die Kader schießen immer weiter in die Höhe, wer das Spiel nicht mitspielt wird abgehängt. Müßig zu erwähnen, dass die einzige Reaktion darauf immer nur darin besteht, mehr Geld zu generieren, das Rad dreht sich weiter.
Genug des Rückblicks und der Kritik. Schaut morgen wieder vorbei, wenn wir einen Blick in die Zukunft wagen und erklären, was ein Perspektivwechsel bringen könnte.
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Die Super League wurde gegründet und wieder abgeblasen. Der FC Bayern hatte unabhängig davon einer Teilnahme an diesem "Wettbewerb" eine Absage erteilt und steht nun an der Spitze der "ehrlichen" Fußballverantwortlichen in Europa. Es scheint so, als wäre alles wieder in bester Ordnung im roten München und in Fußballeuropa, das ist aber leider mitnichten der Fall.
Viele Fußballfans sind sicherlich damit zufrieden, dass die Pläne zur Super League durch einen großen Aufschrei gestoppt werden konnten. Wie auch bereits in unserem kurzen Statement vom 20.4. festgehalten, ist aber auch die Reform der Champions League sehr kritisch zu sehen. Inzwischen gibt es auch von ehemaligen und aktuellen Spielern, wie z.B. Ilkay Gündogan, erste Äußerungen in diese Richtung.
Mit der am 19.04. beschlossenen Reform der Champions League wurde ein weiterer Schritt in die falsche Richtung gemacht, weg von Solidarität, Demut und Bodenständigkeit, stattdessen immer weiter hin zu mehr Geld für die großen und sowieso schon reichen Vereine.
Es gibt einige offensichtliche Punkte, die schon des Öfteren thematisiert worden sind, und in denen sich die (reformierte) Champions League nicht von einer Super League unterscheidet:
- Mehr Spiele, um über die Vermarktung noch mehr Geld generieren zu können (225 statt 125 Spiele pro Saison in der Champions League, entscheidend dabei sind nun 10 statt 6 Vorrundenspiele). Das geht sowohl zu Lasten der Spieler, die sich berechtigterweise sowieso über hohe Belastungen beschweren, als auch zu Lasten der Fans. Es ist unseren Augen eine Fehlannahme, dass mehr Spiele im Interesse der Fans sind, viel mehr ist der Wunsch nach spannenderem Wettbewerb vorhanden.
- Die UEFA führt hierzu an, dass die neue Vorrunde im Schweizer Modell für Spannung bis zum Schluss sorgt. Diese These ist zumindest fraglich. Letzten Endes ist es so, dass nur noch die Platzierung in einem gewissen Bereich (Platz 1-8, 9-24) relevant ist. Innerhalb dieser Bereiche macht eine Platzierung kaum einen Unterschied. Eine Platzierung auf Platz 16 oder besser sichert zwar ein Heimrecht im Rückspiel der nächsten Runde, für die Fans ist das aber nicht von besonderer Spannung. Ist ein Bereich sogar gesichert, werden die finalen Spielen zum reinen Schaulaufen, wie das eben bereits momentan der Fall ist, von möglichen Wettbewerbsverzerrungen ganz zu schweigen.
Zudem stellt das neue Modell eine weitere Sicherheit für kriselnde Großvereine dar. Eine schwächere Vorrunde gepaart mit einem starken Auftritt eines kleineren Klubs führte bisher ggf. dazu, dass es nach der Vorrunde in die Europa League ging. Nun garantiert eine entsprechende Platzierung zumindest zwei weitere Spiele und die Möglichkeit trotzdem im Wettbewerb zu verbleiben. Spannung ist also noch viel mehr als vorher erst in der KO-Phase oder maximal bei einzelnen entscheidenden Spielen vorhanden.
Auch darf angezweifelt werden, ob es einem ausgeglichenen Wettbewerb zuträglich ist, wenn die teilnehmenden Mannschaften zwar in einer Gesamttabelle geführt werden, letzten Endes aber nur gegen ein gutes Viertel der anderen Teilnehmer antreten. Unserer Meinung nach öffnet das vor allem Diskussionen über die Fairness Tür und Tor. Die Reaktion darauf könnten noch mehr Spiele sein, das Resultat wäre eine (Super-) Liga unter dem Dach der UEFA. - Die weitere Aushebelung der sportlichen Qualifikation durch zwei Plätze für die Vereine mit den höchsten Klubkoeffizienten, die sich nicht für die Champions League aber für einen anderen europäischen Wettbewerb qualifiziert haben. Klingt kompliziert, heißt im Endeffekt aber nur, dass die Top-Vereine abgesichert sind. Am Beispiel unseres Vereins lässt sich das gut zeigen. Der FC Bayern ist momentan an der Spitze der Klubkoeffizienten geführt. Je nach Konstellation im DFB-Pokal müssten wir daher lediglich 6. oder 7. in der Bundesliga werden, um aufgrund des Koeffizienten trotzdem in der Champions League zu spielen.
Ein praktisches Beispiel: Union Berlin spielt eine überdurchschnittlich erfolgreiche Saison und erreicht den 6. Platz, der zur Teilnahme an der Conference League berechtigt. Die Gegner von Union im nächsten Jahr kommen u.a. aus Bosnien, Nordirland und Norwegen. Großartige Einnahmen würden sie dadurch nicht generieren. Würde der FC Bayern nach einer Katastrophensaison auf dem 6. Platz landen (letztmals vor über 25 Jahren der Fall) dürften wir in der nächsten Saison trotzdem gegen Real, PSG & Co. antreten und würden von den Millionen profitieren, die unter den Teilnehmern der Champions League verteilt werden. Das gleiche sportliche Abschneiden über eine ganze Saison würde komplett unterschiedlich belohnt werden.
Auch wenn wir den Spitzenplatz in der Koeffizientenrangliste wieder abgeben, ist das Risiko einer Nicht-Teilnahme nicht besonders hoch. Innerhalb der Top 10 dieser Liste herrscht kaum Wechsel. Die Wahrscheinlichkeit, dass gleich drei dieser Teams sich nicht für die Champions League qualifizieren und daher eines davon aus dem Teilnehmerfeld fällt, ist äußerst gering. - Sauer stößt es uns auch auf, dass die UEFA, die ECA, die European Leagues, das Exekutivkomitee inklusive nun Rainer Koch und auch unsere Vereinsverantwortlichen, vorneweg Karl-Heinz Rummenigge, sich nun als Retter des ehrlichen Fußballs aufspielen, die im Sinne der Fans handeln, weil sie statt eine Super League einzurichten mit der Reform einen "tollen Kompromiss" geschaffen haben. Als ob die Ablehnung dieses irrsinnigen Projekts eine besondere Leistung wäre. Als ob nicht eben diese Institutionen in den letzten Jahrzehnten den Fußball dorthin manövriert haben, wo er jetzt steht. Als ob die UEFA nicht durch vorauseilenden Gehorsam und ein zahnloses Financial Fairplay dafür gesorgt hat, dass einige wenige Vereine trotz immenser Schulden und Verluste das Geschehen im europäischen Fußball dominieren – Ausnahmen bestätigen die Regel. Als ob nicht alle diese Beteiligten sich gegenüber Fans in den letzten Jahren vor allem dadurch ausgezeichnet haben, Kritik zu überhören und konkrete Lösungsvorschläge zu ignorieren.
Wir wollen an dieser Stelle auch festhalten, dass unser Verein seit Jahren an vorderster Front für diese Reformen und eine weitere Umverteilung hin zu den großen Klubs steht und sich durch geschicktes Taktieren, wie schon eingangs erwähnt, nun eine noch bessere Ausgangsposition geschaffen hat. Karl-Heinz Rummenigge ist als starker Vertreter der ECA ebenfalls zurück im UEFA-Exekutivkomitee, lobt die eigens vorangetriebene Reform in den Himmel und hat sich durch rechtzeitiges Zurückziehen von den Super League-Plänen eine scheinbare moralische Überlegenheit gesichert. Wir vergessen nicht, dass die Super League als Drohkulisse lange auch zu seinem eigenen rhetorischen Repertoire gezählt hat.
Medienberichten zufolge ist nun auch die UEFA dabei einen Investorendeal abzuschließen, um Milliarden in den Wettbewerb zu pumpen, die dann wieder mehrheitlich auf die "Big Player" verteilt werden. Statt also die irrwitzigen Summen in der Super League abzulehnen, wird das Vorhaben kopiert, um die großen Klubs zu besänftigen. - Diese Ungleichverteilung der generierten Gelder ist das größte Problem im europäischen Fußball und das wird auch mit der aktuellen Reform nicht angegangen. Die Schere in Europa und innerhalb der heimischen Liga geht deshalb auseinander, weil die großen Vereine aus den großen Fußballnationen unverhältnismäßig mehr Geld bekommen, ihre Kader dementsprechend aufstellen, der Konkurrenz (vor allem national) weit enteilen und damit wieder höhere Einnahmen generieren. Dies könnte nur gelöst werden, wenn die Einnahmen in viel höherem Ausmaß solidarisch auf die nationalen Ligen und Verbände verteilt werden. Die UEFA hat zwar noch keine aktuellen Zahlen festgelegt, die Diskussion zwischen den Beteiligten hat sich kurz vor der Reform aber lediglich darum gedreht, ob nun 4 oder doch lieber wieder 5 Prozent der jährlichen Gesamteinnahmen an Vereine fließen, die nicht europäisch spielen. Dass dies so oder so bestehende Verhältnisse zementiert, sollte eigentlich jedem klar sein.
Bei Betrachtung all dieser Punkte fällt eine Sache auf: Die aktuelle Reform ist lediglich ein, wenn auch weitreichender, weiterer Schritt zur Ungleichheit im europäischen Vereinsfußball. Eine bloße Rücknahme der Reform wäre zwar erfreulich, aber würde kaum positiven Effekt haben.
Der Fußball ist nämlich durchaus reformbedürftig, nur in eine ganz andere Richtung als die Offiziellen es wahrhaben und verfolgen wollen. Die Ursachen für die aktuelle Schieflage liegen nämlich nicht, wie gerne behauptet, in der Corona-Pandemie und ihren wirtschaftlichen Folgen, sondern sind über Jahrzehnte entstanden. Das letzte Jahr war lediglich ein Katalysator und hat viele Fehler schonungslos aufgezeigt.
Bevor wir uns diesen Ursachen widmen, kommen wir nicht umhin Selbstreflexion zu betreiben. Zwar haben die Fanszenen, manche mehr, manche weniger, einzelne Fehler benannt und kritisiert, letzten Endes können und konnten aber auch wir uns der Faszination Europapokal nicht entziehen. Als Fan gibt es nicht größeres seinen Verein in Europa spielen zu sehen und den eigenen Farben durch Europa zu folgen. Jede Qualifikation für einen entsprechenden Wettbewerb wird gefeiert und kaum eine Fanszene träumt nicht davon europäisch zu spielen, egal wie lange her oder unrealistisch das sein mag. Gerade wir als Fans des FC Bayern München genießen es Jahr für Jahr weit entfernte Ziele anzusteuern.
Wir wollen das auch niemandem schlecht reden. Deswegen sind wir Fußballfans geworden, wegen dieser Emotionen und wegen dem festen Glauben, dass jeder Verein es schaffen, auf dem Weg aber auch scheitern kann. Nur wird dieser Glaube mehr und mehr zunichte gemacht.
Wenn Euch interessiert, wie der europäische Fußball in diesem Dilemma gelandet ist, schaut morgen wieder hier vorbei, wenn wir uns mit dieser Frage beschäftigen. Am Montag blicken wir dann in die Zukunft und sagen an, welche Überlegungen ernstzunehmende Reformen unserer Meinung nach unbedingt enthalten müssen.
Südkurve München
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Mit ihrer Ankündigung zukünftig aus dem europäischen Wettbewerbssystem auszusteigen, schockten 12 internationale Spitzenclubs am Sonntag die Fußballöffentlichkeit.
Mit einer privaten Eliteliga hebeln sie das Grundprinzip jedes Wettbewerbs aus. Es steht nicht mehr der faire, sportliche Wettkampf um Titel im Vordergrund, sondern die finanzielle Planungssicherheit und Gewinnmaximierung von 15 bzw. 20 handverlesenen Vereinen werden zu den obersten Maximen.
Auf den gleichen Prämissen fußt auch die am Montag durchgewunkene Champions League Reform. Mehr Spiele und zusätzliche sichere Qualifikationswege bedeuten garantierte und höhere Einnahmen. Die Super League verabsolutiert nun diese Idee, die hinter der Reform stand.
Trotzdem konnten wir bisher von keinem Vertreter unseres Vereins eine klare Distanzierung von der Teilnahme an einer Super League vernehmen. Wir fordern, dass sich die Verantwortlichen beim FC Bayern klar zu einem Verbleib in den bestehenden Wettbewerbsstrukturen bekennen, statt sich eventuelle Hintertürchen offen zu halten. Die Teilnahme an der Super League darf keine Option sein.
Mit der Abspaltung der 12 Klubs ist auch das zentrale Argument für die gerade beschlossene Champions League Reform, die ständig als Allheilmittel gegen eine solche Superliga ins Feld geführt wurde, hinfällig. Wir fordern den FC Bayern auf, sich für eine Annulierung des Reformbeschlusses und eine Neuaushandlung im Sinne der Fußballfans einzusetzen.
Der FC Bayern hat in dieser turbulenten Zeit die Möglichkeit und Verpflichtung seine Stellung dafür einzusetzen, den Fussball über Worthülsen hinaus bodenständig und demütig zu gestalten.
Südkurve München
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Reform der UEFA-Clubwettbewerbe: Nicht auf Kosten der Ligen und der Fairness!
In diesem Frühjahr werden seitens der UEFA Reformen der internationalen Clubwettbewerbe sowie des Verteilerschlüssels der Erlöse aus internationalen Wettbewerben angestrebt. Genauere Details zu den angestrebten Reformen und Änderungsvorschlägen sind bereits von Football Supporters Europe und Unsere Kurve in ihren jeweiligen Stellungnahmen erläutert worden. Wir, der Club Nr. 12 als Vertretung der aktiven Fans des FC Bayern München und die BVB-Fanabteilung, schließen uns den Stellungnahmen der beiden Fanorganisationen voll und ganz an.
Uns ist es wichtig, an einem solch entscheidenden Moment für den deutschen und europäischen Vereinsfußball einige Dinge klarzustellen:
Eine weitere Aufblähung der europäischen Vereinswettbewerbe, die für Fans und Spieler zusätzliche Spieltage zur Folge hätte, lehnen wir ab. Der Fußball befindet sich in vielerlei Hinsicht bereits an einer kritischen Belastungsgrenze und darf das Rad nicht noch weiter überdrehen.
Darüber hinaus fordern wir, dass die Vergabe etwaiger zusätzlicher Startplätze in der Champions League ausschließlich anhand der sportlichen Qualifikation in der Vorsaison erfolgt. Eine Ausnahmeregelung, die Topclubs ein Hintertürchen, z.B. über die Anwendung von mehrjährigen Koeffizienten ermöglicht, ist nicht akzeptabel.
Wir, die Fans des FC Bayern und des BVB, stehen hinter der Idee eines solidarischen Fußballs. Daher fordern wir gemeinsam mit allen in FSE und UK vertretenen Fangruppierungen anderer Vereine eine gleichmäßigere Verteilung der Erlöse aus den UEFA-Wettbewerben. Durch eine sukzessive Anhebung des "Solidartopfs" bis hin zu einer 50%-Verteilung zwischen den nationalen Ligen und den sie vertretenden Wettbewerbsteilnehmern (zurzeit 4%) kann die Integrität der nationalen und internationalen sportlichen Wettbewerbe langfristig und nachhaltig sichergestellt werden.
Uns ist durchaus bewusst, dass dies für unsere Vereine finanzielle Einbußen und verminderte Sicherheit bedeutet. Viel mehr sind wir aber davon überzeugt, dass wir die Integrität unseres Sports nur erhalten können, wenn wir den sportlichen Wettbewerb aufrechterhalten. Die finanziellen Einbußen mögen gerade für unsere Vereine auf kurze Sicht schmerzhaft sein. Auf lange Sicht werden sich faire und ausgeglichenere und somit spannende Wettbewerbe auf nationaler und europäischer Ebene jedoch in jeder Hinsicht für alle auszahlen: für Fans, für Spieler, für kleine und große Vereine.
Faire Verteilung der Erlöse!
Nur sportliche Qualifikation für die internationalen Wettbewerbe!
Keine zusätzlichen Spiele durch die CL-Reformen!
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Beim Blick in den "Spielplan" ist uns kürzlich aufgefallen, dass der FC Bayern ab heute an der Klub-WM in Katar teilnimmt.
Fans sind zwar weiterhin kein Teil des aktuellen Fußballs, nichtsdestotrotz finden wir dies eine gute Gelegenheit, um euch - ziemlich genau ein Jahr nach unserer Veranstaltung "Katar, Menschenrechte und der FC Bayern - Hand auf, Mund zu?" im EineWeltHaus - darüber zu informieren, was sich seitdem getan – oder auch nicht getan hat.
Hauptbestandteil der Veranstaltung vom 16. Januar 2020 war eine Podiumsdiskussion mit zwei Wanderarbeitern ("migrant workers") aus Nepal, einem ehemaligen Mitarbeiter von Human Rights Watch sowie einem Fanvertreter. Die beiden Gäste aus Nepal schilderten damals eindrucksvoll, wie es ihnen und den anderen zahlreichen Gastarbeitern in Katar ergangen ist. Die Schilderungen wurden durch die Erfahrungen von Human Rights Watch zusätzlich untermauert.
Wir hatten auch gehofft, mit Mitarbeitern des FC Bayern darüber zu diskutieren, welchen Beitrag Vereine und Fans leisten können bzw. müssen. Schließlich wurde noch am 10. Januar des vergangenen Jahres auf der vereinseigenen Internetpräsenz "ein direkter Dialog", "in den stellvertretend FC Bayern Fans eingebunden werden können", angekündigt. Allerdings blieb unsere Einladung unerwidert und der Platz des FC Bayern somit leer.
Im Vorfeld der Podiumsdiskussion gab es zudem ein Treffen im Rathaus mit Stadträten verschiedener Parteien. Daraufhin forderten diese im März 2020 den Oberbürgermeister Dieter Reiter per Antrag dazu auf, sich in seiner Funktion als OB und Verwaltungsbeirat des FC Bayern, dafür einzusetzen, dass unser Verein das Emirat Katar u.a. öffentlich auffordert, detaillierte Daten zu Todesfällen von migrant workers zu veröffentlichen und unabhängig aufzuklären. Außerdem müsse man sich in einer schriftlichen Selbstverpflichtung zur Einhaltung von Menschenrechtsstandards, auch in Geschäftsbeziehungen, bekennen, so die Forderung der Stadträte.
Ein positives Beispiel in dieser Hinsicht stellt der FC Liverpool dar. Im Nachgang zur Klub-WM 2019 (ebenfalls in Katar) veröffentlichte der Klub ein Statement, das als Eckpfeiler der Werte des Vereins dienen soll und einer Verpflichtungserklärung gleicht. Dieses beinhaltet unter anderem ein klares Bekenntnis zum "modern slavery act", der sich gegen Missstände wie Ausbeutung und Sklaverei innerhalb der gesamten Lieferkette richtet und mit welchem der Klub sich selbst und alle seine direkten Partner und Sponsoren dazu verpflichtet, sich an diese Mindeststandards zu halten und kontinuierlich zu überprüfen.
Leider war und ist nichts Vergleichbares von unserem Verein zu hören. Wir fordern daher den FC Bayern dazu auf, sich an seine Zusagen zu erinnern und den versprochenen Dialog endlich aufzunehmen.
Im Vorfeld dieser Stellungnahme haben wir uns nochmals mit migrant workern und Fachleuten zu der aktuellen Situation ausgetauscht. Trotz leichter Verbesserungen in manchen Bereichen hat sich an den grundsätzlichen Begebenheiten für die Arbeiter wenig verändert. Durch Corona hat sich die Situation der Arbeiter in Katar sogar noch einmal deutlich verschlechtert. Hunderten von ihnen wurde beispielsweise versprochen, man würde sie zum Corona-Test bringen. In Wirklichkeit aber wurden sie ohne Test festgenommen, in überfüllte Strafanstalten gesteckt und anschließend illegalerweise abgeschoben – nicht selten, ohne ihren Lohn zu erhalten und ohne ihr Hab und Gut an sich nehmen zu können. Auch bei der medizinischen Versorgung gibt es große Unterschiede zwischen Wanderarbeitern und "Vorgesetzten". Wie viele migrant workers an Corona verstorben sind, ist mangels fehlender Angaben der katarischen Regierung nicht bekannt.
Trotz der wiederholten Ankündigung der Abschaffung des Kafala-Systems vom letzten Herbst - mit zehn Jahren nach der WM-Vergabe an Katar reichlich spät – bleiben viele Zweifel, vor allem weil die Vergangenheit gezeigt hat, dass die neuen Gesetze kaum angewendet werden. Und nach Ansicht von Experten wie z.B. Amnesty International bleiben auch weiterhin ausbeuterische Elemente des Kafala-Systems bestehen.
Außerdem protestierten bereits nach wenigen Wochen die Arbeitgeber, die nun nicht mehr gänzlich über die Wanderarbeiter hätten verfügen können. Konsequenz daraus war, dass zunächst das ministerielle Formular, über welches migrant workers einen Jobwechsel beantragen konnten, nur noch schwerlich erreichbar war, während nun de facto ein sogenannter "resignation letter", welcher der Zustimmung und Unterschrift des Arbeitgebers bedarf, von Nöten ist. Der Jobwechsel wurde also wieder deutlich erschwert. Mittlerweile raten sogar die Botschaften aus den Herkunftsländern der migrant workers dazu, einen Jobwechsel nur dann zu beantragen, wenn Gefahr für das eigene Leben bestehe. Solange dies nicht der Fall sei und die Arbeiter Gehalt empfangen, solle der Antrag auf Wechsel des Arbeitsverhältnisses vorsichtshalber nicht gestellt werden.
Auch das Thema der Anwerbung der Wanderarbeiter steht weiterhin in der Kritik. Hierbei werden die Arbeiter in ihren Heimatländern mit falschen Versprechungen und gegen Zahlung einer hohen Gebühr (der sogenannten "recruitment fee") von ca. 2.000 € nach Katar gelockt. Die Regierungen Katars und der betroffenen Heimatländer unternehmen nicht nur viel zu wenig gegen diese Praxis, sie hat sich durch Corona sogar noch verschlimmert. Aktuell gibt es in Katar deutlich weniger Arbeit als vor Corona – dies nutzen die Anwerber aus und verlangen noch höhere Gebühren als zuvor. Derzeit werden Arbeiter angeworben, die für die katarischen Sicherheitsbehörden arbeiten sollen. Diese vermeintlich attraktiven Jobs lassen sich die Vermittler noch teurer bezahlen, bis zu 5.700 € kostet einen Wanderarbeiter ein Arbeitsplatz im Sicherheitsapparat in Katar. Der Staat Katar schiebt dabei die Verantwortung an die jeweiligen Herkunftsländer ab und weigert sich somit, gegen diese illegale Praxis vorzugehen.
Der FC Bayern als weltweit bekannte Größe hätte diesbezüglich die Möglichkeit, gegenüber dem Staat Katar einer Abschaffung dieser und der weiteren menschenverachtenden Gegebenheiten den nötigen Nachdruck zu verleihen. Die Partnerschaften mit dem Hamad International Airport und Qatar Airways, beiderseits vollständig in Hand des Emirats Katar, erfordern zudem umso deutlicher eine unmissverständliche Ablehnung solcher Praktiken. Wie Präsident Hainer letzte Woche anlässlich des "Nie wieder!"-Erinnerungstages noch einmal deutlich machte, "blickt der FC Bayern nicht nur auf eine lange, sportlich erfolgreiche Tradition zurück – sondern er ist seit seiner Gründung vor nun fast 121 Jahren auch für seine tolerante und liberale Weltanschauung bekannt". Karl-Heinz Rummenigge ergänzte, "dass unsere Fans diese Weltanschauung teilen" und so sollte es eine absolute Selbstverständlichkeit sein, sich als FC Bayern (ähnlich wie der FC Liverpool) zu den Menschenrechten zu bekennen und zu verpflichten.
Dieser Meinung sind auch die beiden nepalesischen migrant workers, die wir letztes Jahr im Rahmen der Podiumsdiskussion als Gäste begrüßen durften und die wir nochmal nach ihren Erwartungen und Wünschen fragten. Vom FC Bayern würden sie erwarten, dass sich die Vereinsoffiziellen auch Erfahrungsberichte von Wanderarbeitern persönlich anhören und nicht nur die der staatlichen Stellen. Nur durch direkten Kontakt mit tatsächlichen Betroffenen, könne man sich ein Bild von der Realität machen. Wenn der Verein es wirklich schaffen sollte, sich in Katar für die Rechte von Wanderarbeitern einzusetzen und damit grundlegende Reformen anzustoßen, würde er als Best-Practice-Beispiel in der Welt vorangehen können und allen zeigen, dass ihm Menschen- wie auch Arbeiterrechte tatsächlich am Herzen liegen.
Die passende Zusammenfassung lieferten sie gleich mit:
"Football has the power to bring people together, but it's vitally important that we, as fans, be informed about how the game we love is brought to us."
Am Ende täten wir gut daran, uns als FC Bayern diesen Satz stets in Erinnerung zu rufen.
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Servus Bayernfans,
wir sind überwältigt! In den vergangenen Tagen kamen bereits 15.900€ an Spendengeldern zusammen. Wir werden noch bis Sonntag, den 20. Dezember 2020 Spenden für die diesjährige Spendenaktion annehmen.
Aufgrund der hohen Spendenbereitschaft haben wir uns dazu entschieden, zusätzlich zur Kita Horizont, der Lebensbrücke und der Kindertafel Glockenbach, weitere Einrichtungen einzubeziehen.
Zum einen wollen wir Fluchtpunkt – Verein für Jugendpflege & Jugendhilfe e.V.. Fluchtpunkt ist ein Verein der Jugendliche und Kinder in Notlagen unterstützt, Schutzraum bereitstellt und neue Perspektiven schafft. Mit einem Pool an pädagogisch qualifizierten Pflegestellen und der Notschlafstelle gewährt Fluchtpunkt Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Krisensituationen vorübergehend Obhut. Außerdem bietet der Verein für junge Volljährige Plätze in Wohngruppen an. Mit unserer Spende sorgen wir dafür, dass individuelle Bedürfnisse der Betreuten befriedigt werden und Projekte durch den Verein durchgeführt werden können.
Eine weitere Einrichtung die wir unterstützen wollen ist das Kinderhaus AtemReich. Die Möglichkeit sich eigenständig zu bewegen oder zu gehen, die Fähigkeit Bedürfnisse zu äußern oder selbstständig zu atmen sind Dinge, die für die Kinder im Kinderhaus AtemReich gar nicht oder nur bedingt und mit Unterstützung möglich sind. Diese Kinder finden im Kinderhaus AtemReich ein Zuhause. Wir unterstützen das Kinderhaus bei den Mehrausgaben, die durch die verschiedenen Maßnahmen im Zuge der Pandemie auf die Einrichtung zukommen. Zudem werden wir Weihnachtsgeschenke für die Bewohner*innen des Kinderhauses besorgen.
Ein großes Dankeschön geht an alle bisherigen Spender*innen, ohne eure Unterstützung wäre das alles nicht möglich! Bis Sonntag, 20. Dezember 2020 besteht noch die Möglichkeit weitere Spenden zu tätigen.
Ihr könnt per PayPal-Link oder per Überweisung spenden. Es können Spendenbescheinigungen ab 200€ ausgestellt werden, dafür am besten die vollständige Anschrift im Verwendungszweck angeben. Bei Spenden unter 200€ reicht der Kontoauszug zum Spendennachweis für die Steuererklärung. Bitte gebt immer den Verwendungszweck "Südkurve hilft!" an.
Überweisung:
Kurt Landauer Stiftung e.V.
IBAN: DE36 7019 0000 0002 1837 49
BIC: GENODEF1M01
PayPal: paypal.me/kurtlandauerstiftung (Familie&Freunde!)
Verwendungszweck: Südkurve hilft! (+ ggf. Anschrift für Spendenbescheinigung)
Gemeinsam können wir vieles erreichen!
MÜNCHEN HÄLT ZUSAMMEN!
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Servus Bayernfans,
auch in Zeiten, die für viele von uns kräftezehrend und zermürbend sind möchten wir daran erinnern, dass es in unserer Stadt Menschen gibt, die sich in keiner so privilegierten Situation wie der Großteil von uns befindet. Diesen Menschen möchten wir zeigen, dass sie nicht im Stich gelassen werden und die Südkurve München versucht sie zu unterstützen. Wie bereits in den vergangenen Jahren rufen wir euch auch in diesem Jahr zu Spenden auf. Leider können wir nicht wie gewohnt ein Goodie beisteuern, wir verlassen uns dennoch auf die Spendenbereitschaft der Südkurve!
Wir werden die KITA HORIZONT unterstützen. Dort werden Bewohnerkinder und Nachbarskinder der HORIZONT Einrichtung Haus am Domagkpark, in dem 48 wohnungslose Familien (alleinerziehende Mütter mit ihren Kindern) ein festes Zuhause gefunden haben, betreut. Von den Spendengeldern kaufen wir Bücher, Malutensilien und Spiele für die Kita.
Eine weitere Einrichtung, die wir unterstützen ist die Deutsche Lebensbrücke e.V.. Die Lebensbrücke unterhält zwei Frühstücksklubs für Schülerinnen und Schüler an Schulen in den Vierteln Harthof und Hasenbergl. Dort bekommen Kinder, die zuhause kein Frühstück erhalten oder morgens auf sich allein gestellt sind ein kostenfreies Frühstück. Vor allem in den letzten Monaten ist der Bedarf gestiegen und mehr Kinder müssen auf das Angebot der Frühstücksklubs zurückgreifen. Mit den Spenden werden wir laufende Kosten decken und vielen Schülerinnen und Schülern ein Frühstück anbieten. Zudem unterstützt die Lebensbrücke sozial benachteiligte Schülerinnen und Schüler, die coronabedingt massive Wissenslücken haben: sie können sich nicht am immer stärker digital orientierten Unterricht beteiligen. Der Wissensabstand zu den anderen Kindern wird immer größer und alleine können sie die Defizite nicht aufholen. Hier werden wir helfen, indem wir Tablets für die Schulen finanzieren.
Die dritte Einrichtung, die wir unterstützen werden, ist die Kindertafel Glockenbach e.V.. Die Kindertafel arbeitet mit Schulen, Kindergärten, Fördervereinen und dem Stadtjugendamt zusammen. Bedürftige Kinder werden von der Kindertafel durch die Abgabe von Frühstück oder Mittagessen, die Finanzierung von Besuchen in Zoos, Museen, Theater oder Parks unterstützt. Bedürftige Kinder erhalten so die Chance für eine normale geistige und körperliche Entwicklung und sind damit anderen Kindern gegenüber nicht benachteiligt.
Ihr könnt per PayPal-Link oder per Überweisung spenden. Über Sammelüberweisungen von Fanclubs würden wir uns sehr freuen! Es können Spendenbescheinigungen ausgestellt werden, dafür am besten die vollständige Anschrift im Verwendungszweck angeben. Bitte gebt immer den Verwendungszweck "Südkurve hilft!" an.
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Jede Spende, ob groß oder klein hilft!
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Während wir seit inzwischen über acht Monaten vor den Stadiontoren bleiben müssen, geht es in der von den Funktionären geschaffenen Parallelwelt des Fußballs mit Geisterspielen und ohne die in der im Frühjahr entdeckten und doch wieder schnell vergessenen sozialen Verantwortung einfach weiter.
Die Pandemie hat die Probleme des Profifußballs gnadenlos offengelegt. Wenn man sich an die überraschend selbstkritischen Worte einiger Vereinsvertreter aus dem Frühjahr erinnert, fragt man sich nun, nur wenige Monate später: Wo ist sie geblieben, die Solidarität und Reformbereitschaft? Was wurde aus dem "Wir haben verstanden", welches man den Kritikern an der Saisonfortsetzung öffentlichkeitswirksam entgegenhielt, um mit der Aussicht auf Besserung erstmal die TV-Einnahmen zu retten?
Dass sich am Status Quo wirklich etwas ändern könnte, haben die Vereine am 07.12. in der Hand, wenn das DFL-Präsidium beschließt, wie in Zukunft die nationalen und internationalen TV-Erlöse der DFL unter ihren 36 Mitgliederclubs aufgeteilt werden sollen. Und das für die nächsten fünf Jahre.
Es ist eine Chance für den deutschen Fußball und ein Termin mit Signalwirkung weit darüber hinaus.
Doch gerade bei unserem FC Bayern, muss man die Ernsthaftigkeit der Aussagen vom Frühjahr inzwischen leider anzweifeln. Während wir Bayernfans uns in verschiedenen Faninitiativen wie "Zukunft Profifußball" eingebracht haben und uns für konkrete, nachhaltige Konzepte einsetzen, setzt unser Verein lieber auf die altbewährten großkopferten Machtspielchen.
Aus Sicht von Karl-Heinz Rummenigge scheint es einem Affront gleichzukommen, dass sich 14 Erst- und Zweitligisten Gedanken über eine fairere TV-Gelder-Verteilung machten und diese Ideen zur Diskussion stellten. Vielleicht hat ihn aber auch nur gestört, dass der FC Bayern dabei für den Grundsatz der Solidarität etwas mehr von seinem TV-Gelder-Anteil abgeben sollte, als ihm lieb ist. Als Branchenprimus kann man sich schließlich nicht die Butter vom Brot nehmen lassen.
Aber genug der Polemik. Es ist nicht das erste Mal, dass unser Club hier ein schlechtes Bild abgibt und den Eindruck erweckt, dass die großen Worte vom Frühjahr ("Solidarität ist in diesem Moment das Wichtigste, und zwar auf allen Ebenen" (K.-H. Rummenigge 16.04.2020)) halt eben nicht mehr als Worte waren, die es zu diesem Zeitpunkt gebraucht hat, um entgegen allen Widerständen aus Fan-Szenen, Gesellschaft und Politik die Saison fortzusetzen.
Die damals noch angekündigte Demut scheint zumindest an der Säbener Straße noch keinen Einzug gehalten zu haben.
Dabei sind die Forderungen/Ideen von "Zukunft Profifußball" bzw. dem Positionspapier der 14 Vereine zwar ambitioniert, sie sind aber erstens immer mit der Hoffnung auf einen attraktiveren und spannenderen, weil faireren Wettbewerb der zukünftigen Bundesliga verfasst worden und zweitens ja auch nicht in Stein gemeißelt. Die Auswirkungen der Corona-Krise sind real und man kann sich ihnen nicht verschließen. Deswegen wurde bereits bei der Ausarbeitung dieser Positionen klar die Möglichkeit einer etappenweisen Umsetzung eingeräumt, um nicht von heute auf morgen den Vereinen ihren gesamten Spielraum im Etat zu nehmen. Wichtig ist vorrangig ein klares Bekenntnis zur Zielvorgabe in fünf Jahren. Mit Reformen, die auch wirkliche Reformen sind.
Dass unser FC Bayern auf den über hundert Millionen Euro großen Startvorteil beim Fernsehgeld angewiesen ist, um auch diese Saison wieder die nationale Konkurrenz auf Abstand zu halten, ließe sich auch schlecht mit dem Narrativ des selbstbewussten "Mia san Mia" in Einklang bringen.
Solidarität ist in unserem Verständnis ein essenzieller Grundwert, der unseren Verein ausmachen sollte. Und das Fehlen von Solidarität schadet unserem Verein und denen, die sich mit ihm identifizieren.
Der Club Nr. 12 als Zusammenschluss von Fans, Unterstützern und Mitgliedern des FC Bayern fordert daher: Demut im Angesicht der momentanen Situation, Solidarität mit der Gemeinschaft der Profivereine, Mut und vor allem Wille zu wirklichen Reformen und Integrität gegenüber den Werten unseres Vereins am 07.12. und darüber hinaus.
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Servus,
wir haben uns heute schweren Herzens dazu entschlossen, die diesjährige Mitgliederversammlung auf unbestimmte Zeit zu verschieben.
Wir stehen seit einigen Tagen intensiv mit dem Backstage, unserer Veranstaltungslocation, im Austausch. Wir kamen zu dem Ergebnis, dass wir angesichts der weiterhin auf hohem Niveau schwankenden Inzidenzwerte für München nicht verantworten können, unsere Mitglieder und Helfer dieser Gesundheitsgefährdung auszusetzen.
Wir hoffen, dass die Zahlen sich in den kommenden Wochen und Monaten positiv entwickeln und dann neben Stadionbesuchen auch unsere Mitgliederversammlung wieder möglich ist.
Des Weiteren fiel uns nach dem Versand der Einladungen auf, dass wir dieses Jahr eine sehr hohe Zahl an Briefrücksendungen haben. Wir können nicht ausschließen, dass dies die Beschlussfähigkeit der Versammlung negativ beeinflusst hätte.
Die betroffenen Mitglieder wurden von uns bereits per E-Mail kontaktiert.
Es tut uns leid, dass wir Euch am kommenden Sonntag nicht begrüßen können und hoffen Euch bald wieder gesund anzutreffen.
Wenn der Termin für die Mitgliederversammlung absehbar ist, werden wir Euch informieren.
Mit rot-weißen Grüßen
Club Nr. 12 Vorstandschaft